Bereits im 9. Jahr leitet Manfred Lellek die Musicosophia-Seminare in Nütschau. Wie jedes Frühjahr war das Seminar auch in diesem Mozart gewidmet, und wir wurden von Mozart wieder reich beschenkt. Die Gruppe war diesmal nicht so groß wie gewohnt, doch entstand – obwohl sie überwiegend aus neuen Teilnehmern bestand – eine gute und fruchtbare Arbeitsatmosphäre.
Zu Beginn der Seminareinheiten fanden wir mit dem ‘Ave verum corpus’ zur Besinnung und Sammlung. Die Motette bereitete den Boden für die musikalische Arbeit an den beiden Hauptwerken des Seminars, den langsamen Sätzen aus der Sinfonia concertante Es-Dur und der Klavier-Sonate Nr. 18. Als Neuheit in Nütschau hat Manfred Lellek das Gehen zur Musik – hier jeweils zu einem Thema – eingeführt, das ich schon aus den Musikmeditationen in St. Peter kenne. In den meisten Fällen machte ich die Erfahrung, dass ich durch das Schreiten und genaue Lauschen auf die Bewegung der Musik diese bewusster wahrnehme. So näherten wir uns der Musik in mehreren Schritten, nahmen sie in uns auf, um ihr dann in der Melorhythmie (musikalische Gebärde) Ausdruck zu verleihen. Zwischendurch gab es immer wieder Zeiten der Stille, in der die wunderbaren Töne Mozarts nachklingen konnten, was von den Teilnehmern als wohltuend und bereichernd erfahren wurde. Eine kleine Abendeinheit ganz im Schweigen beendete die Tage.
So gingen wir erfüllt von der Musik Mozarts nach Hause. Zum guten Gelingen des Seminars trug auch der besondere Ort des Klosters Nütschaus bei, in dem wir uns willkommen und angenommen fühlten.
Kerstin Kreft
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